Der Landkreis Waldshut mit dem Verwaltungssitz in Waldshut-Tiengen liegt im Regierungsbezirk Freiburg des Bundeslandes Baden-Württemberg zwischen dem Hochrhein und den Ausläufern des Südschwarzwaldes mit dem Landschaftsteil Hotzenwald. Die Fläche des Landkreises umfasst 1.131 km², auf denen rund 164.000 Einwohner in 32 Gemeinden verteilt auf 549 Ortschaften leben; bis 1803 gehörte das Kreisgebiet überwiegend zu Vorderösterreich. Der Landkreis Waldshut entstand am 1.1.1973 im Zuge der Kreisreform aus den Altkreisen Waldshut, Säckingen und Hochschwarzwald. Die wichtige Grenze zur Schweiz kann an neun Grenzübergängen mit Zollkontrollen passiert werden.
Die Große Kreisstadt Waldshut-Tiengen liegt auf 356 m ü. NN am Hochrhein direkt an der Grenze zur Schweiz im Naturpark Südschwarzwald. Die Doppelstadt mit 78 km² Fläche hat rund 22.500 Einwohner in zwei Kernstädten und 10 Stadtteilen, sie ist als Mittelzentrum eingestuft. Der Ort Waldshut wird 1256 erstmals urkundlich genannt, während Tiengen bereits 858 Erwähnung findet; die Stadt- und Münzrechte erhielten die Ortschaften Ende des 13. Jahrhunderts. Ursprünglich waren Waldshut und Tiengen bis zum 15. Jahrhundert Eigentum des Bistums Konstanz, danach folgten mehrere Herrscherfamilien als Besitzer; in den verschiedenen Kriegen wurden die Städte durch Plünderungen und Brände mehrmals zerstört. Waldshut-Tiengen ist ein wichtiger Schul- und Wirtschaftsstandort mit zahlreichen kulturellen Einrichtungen wie Kino, Theater und Museen. Sehenswert sind die mittelalterlichen Stadtbefestigungen mit Toren und Rundtürmen, die Schlösser und die Bürgerhäuser aus Spätgotik, Renaissance und Klassizismus.
Der Kurort Bad Säckingen ist mit ca. 16.200 Einwohnern und 25 km² Fläche die zweitgrößte Kommune im Landkreis Waldshut; die Stadt liegt auf 291 m ü. NN am rechten Hochrheinufer zwischen den südlichen Ausläufern des Hotzenwaldes. Der Name Säckingen wird erstmals im Jahr 878 zusammen mit einem Frauenkloster des 7. Jahrhunderts urkundlich erwähnt, das wohlhabende Stift wurde jedoch 1806 aufgelöst; das Stadtrecht erhielt der Ort durch die Klosteräbtissin 1316. Die warmen Solequellen im Stadtgebiet waren bereits den Römern bekannt; ein regelmäßiger Badebetrieb begann im 14. Jahrhundert, 1978 erhielt Säckingen den offiziellen Titel Bad. Bad Säckingen ist Sitz zahlreicher Bildungseinrichtungen und Unternehmen; sehenswert sind das Fridolinsmünster, die Holzbrücke, der Bergsee mit Wildgehege und Schloss Schönau, in dem der bekannte Trompeter lebte.
Die Stadt Wehr liegt im Landkreis Waldshut an der Wehra 5 km nördlich des Hochrheins am Schwarzwald-Südrand. Das Stadtgebiet auf 366 m ü. NN Höhe ist 35 km² groß, in den Stadtteilen Öflingen und Wehr leben rund 12.600 Einwohner. Der Ort Wehr wurde 1092 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1363 das Marktrecht; bis 1805 gehörte er zu Vorderösterreich. Durch die Holzkohle des Schwarzwaldes und reichlich Wasserkraft entstand eine bedeutende Eisenproduktion, danach siedelten sich Betriebe der Textil- und Pharmaindustrie an. Wehr besitzt vier Schulen und eine öffentliche Bibliothek, sehenswert sind die Burgruinen Bärenfels und Werrach, das Alte und Neue Schloss sowie das Textilmuseum; als Tor zum Naturpark Südschwarzwald ist Wehr ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen.
Die Grenzstadt Laufenburg (Baden) liegt auf 337 m ü. NN am Hochrheinufer im Landschaftsteil Hotzenwald des Landkreises Waldshut; das Stadtgebiet umfasst 23 km² mit ca. 8.600 Einwohnern. Nach der ersten urkundlichen Erwähnung 1173 erhielt der Ort 1315 die Stadtrechte. Die Stadt mit zwei Rheinbrücken und drei Schulen weist als Sehenswürdigkeiten die Burgruine Hauenstein und Relikte eines römischen Gutshofes auf. Die Bevölkerung lebte früher von der Eisenindustrie und dem Lachsfang, heute ist Laufenburg (Baden) ein touristischer Anziehungspunkt besonders zur Fasnacht.
Bonndorf im Schwarzwald befindet sich auf 845 m ü. NN in der Region Hotzenwald des Landkreises Waldshut, das Stadtgebiet mit rund 6.700 Einwohnern umfasst 76 km². Nach einer ersten Erwähnung 1223 war Bonndorf von 1609 bis 1803 im Besitz des Klosters St. Blasien. Die Stadt ist der Standort für drei Schulen und Sitz wichtiger Unternehmen im Lebensmittel- und Technikbereich; sehenswert sind das Schloss und mehrere Museen, außerdem gilt der Ort als ein Zentrum der schwäbisch-alemannischen Fasnacht.
Stühlingen liegt in 501 m ü. NN Höhe als Kleinstadt des Landkreises Waldshut an der Wutach im Naturpark Südschwarzwald; das Stadtgebiet war bereits zur Römerzeit besiedelt und weist 93 km² Fläche mit ca. 5.000 Einwohnern auf, 1262 erhielt Stühlingen die Stadtrechte. In Stühlingen gibt es drei Schulen und zwei Kliniken; bemerkenswert sind Schloss Hohenlupfen, Schloss Bettmaringen, die Klosterkirche Maria Loreto und die zahlreichen Narrenzünfte der Fasnet.
Der Kurort St. Blasien liegt südlich des Schluchsees auf 770 m ü. NN im Südschwarzwald; die Kleinstadt mit 54 km² Fläche und rund 3.600 Einwohnern gehört zum Landkreis Waldshut. Seit 858 ist das Benediktinerkloster St. Blasien ein wichtiger Bestandteil der Stadt, dazu kommen noch zwei Fachkliniken für Lungenerkrankungen; Sehenswürdigkeiten sind die Alte Abtei und der Kuppelbau des Doms.