Deutschlands südwestlichster Landkreis zeichnet sich gleich in mehrfacher Hinsicht durch eine außerordentliche Vielfalt aus. Landschaftlich von den geografischen Gegensätzen des Hochschwarzwalds im Norden und Osten, dem Markgräfler Land im Westen und dem Hochrheintal samt Dinkelberg im Süden geprägt, ist er besonders an den Grenzen zur Schweiz und Frankreich und in seinen größten Städten Lörrach, Weil am Rhein und Rheinfelden sehr dicht besiedelt. Weit weniger Menschen leben mit Ausnahme der Städte Schopfheim, Kandern, Schönau im Schwarzwald, Zell im Wiesental und Todtnau hingegen in den höheren Lagen, insgesamt verzeichnet der Landkreis etwas über 219 000 Einwohner auf einer Fläche von gut 800 Km² in 8 Städten und 27 Gemeinden. Auch ökonomisch existieren innerhalb seines Gebiets einige Unterschiede, so dominieren in den grenznahen Städte Industrie und der Dienstleistungssektor, im Hochschwarzwald der Fremdenverkehr mit Wintersport und im Markgräfler Land vorrangig Landwirtschaft sowie Obst- und Weinanbau. Seine heutige Form erhielt der Landkreis erst im Jahr 1973, bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts war die Region zwischen Vorderösterreich, der Markgrafschaft Baden, dem Fürstbistum Basel und dem Deutschen Orden aufgeteilt. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts wird die grenzüberschreitende Kooperation im sog. Dreiländereck in vielen Aspekten auch für den Landkreis Lörrach immer bedeutsamer. Die aus Südbaden, der Nordwestschweiz und dem Oberelsass bestehende „RegioTriRhena“ als Teil der Oberrheinkonferenz kümmert sich u.a. um die internationale Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Tourismus, Bildung, Jugend, Sport, Kommunikation, Transport, Raumordnung, Umwelt und Wirtschaft.
Obwohl Lörrach mit seinen heute gut 47 000 Einwohner urkundlich erstmalig im Jahr 1102, und damit relativ spät erwähnt wurde, war das Stadtgebiet nachweislich schon in der älteren Steinzeit besiedelt. In den folgenden Jahrtausenden ließen sich helvetische Kelten, Alamanen, Franken und ab 50 nach Christus in geringem Umfang auch die Römer dort nieder. Lörrach erlangte 1403 das Marktrecht und nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges 1682 das Stadtrecht. Beeinflusst durch die frühe Industrialisierung in der benachbarten Schweiz entwickelte sich auch Lörrach ab 1800 recht rasant, viele der historischen Gebäude in der Kern- und Altstadt entstanden zu dieser Zeit. Zwischen 1908 und 1975 wurden schließlich die Stadt- und Ortsteile Stetten, Tumringen, Tüllingen, Haagen, Brombach und Hauingen eingemeindet, zusammen mit den kleineren Wohnplätzen Im Löhr, Rötteln, Röttelnweiler und Rechberg misst das aktuelle Stadtgebiet knapp 40 Km². Das im Jahr 1976 eröffnete, gut 85 Meter hohe und seit 2012 unter Denkmalschutz stehende Lörracher Rathaus („Langer Egon“) steht in der zentralen Luisenstraße unweit des Haupt- und des Busbahnhofes, der Hauptpost und der Fußgängerzone. Ebenfalls ganz in der Nähe befinden sich der alte und der neue Marktplatz, wo dreimal wöchentlich der große Wochenmarkt stattfindet, sehenswert ist auch das 1998 eröffnete Kultur- und Veranstaltungszentrum Burghof Lörrach. Neben dem Gelände des Landschaftsparks Grütt liegt das 23 000 m² große Lörracher Regio-, Freizeit- und Messezentrum, einer lokalen Umfrage aus dem Jahr 2011 unter knapp 140 Fachkräften zufolge wird die Lebensqualität in Lörrach vor allem durch die schöne Landschaft und die starke Wirtschaftskraft samt guter Karrieremöglichkeiten konstituiert.
Die östlich von Lörrach gelegene Große Kreisstadt Rheinfelden (Baden) besteht aus den Stadt- und Ortsteilen Nollingen, Warmbach, Adelhausen, Degerfelden, Eichsel, Herten, Karsau, Beuggen, Minseln und Nordschwaben mit zusammen knapp 32 000 Einwohnern auf einem Stadtgebiet von fast 63 Km². Die sehr junge Stadt wurde erst im Jahr 1922 gegründet, vorher gehörte sie territorial über Jahrhunderte zur gleichnamigen Schweizer Stadt auf der anderen Rheinseite, war jedoch nicht bzw. kaum besiedelt. Charakteristisch für Rheinfelden ist die starke Stellung und Identität seiner Stadtteile, die einst eigenständige Gemeinden bildeten, gemeinsam verwaltet werden sie heute aus dem Rathaus in der zentralen Kirchgasse, etwas Einfluss übt auch das seit 1995 bestehende Jugendparlament aus. Wirtschaftlich wird die Industriestadt vor allem von der Chemikalien- und Aluminiumherstellung geprägt, diese Zweige wurden vor allem durch die hier intensiv mögliche Nutzung der Wasserkraft angezogen. Die meisten Geschäfte und Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in der Innenstadt, so etwa in der Karl-Fürstenberg-Straße, der Eichamtstraße, der Hebelstraße, der Nollinger Straße, der Zähringer Straße, im Schäferweg sowie auf der per Brücke erreichbaren anderen Rheinseite in Rheinfelden AG. Das städtische Wander- und Radwegenetz, die gute Anbindung an den Regio Verkehrsverbund Lörrach, die vielen Ausflugsmöglichkeiten und das ökonomisch prosperierende Umfeld sowie die Nähe zur Stadt Basel und der Schweiz machen Rheinfelden zu einem attraktiven Wohnort mit hoher Lebensqualität.
Der offizielle Beiname der südlich an Basel, westlich an Saint Louis und östlich an Lörrach grenzenden Stadt mit ihren heute knapp 29 000 Einwohnern auf fast 19,5 Km² Fläche bezieht sich auf das 1989 eröffnete Vitra Design Museum mit seiner umfangreichen Stuhlsammlung, von der seit 1999 die überdimensionalen Nachbauten von über 20 Designer-Stühlen im ganzen Stadtgebiet verteilt sind. Weil am Rhein besteht neben seiner Kernstadt aus den Stadtteilen und Ortschaften Alt-Weil, Friedlingen, Otterbach, Haltingen, Leopoldshöhe, Ötlingen und Märkt sowie den Wohnplätzen Luisenhof und Hupfer. Erstmalig urkundlich als Willa im Jahr 786 erwähnt, sollte es jedoch bis 1929 dauern, bis aus dem einstigen Bauern- und Weindorf offiziell eine Stadt werden sollte, vorangegangen waren die Ansiedlung der Textilindustrie, der Bau des Rangierbahnhofs 1913 und weitere Bautätigkeiten. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung für die Stadt ist der Containerumschlagbahnhof und der Rheinhafen als letzter seiner Art vor der Schweizer Grenze, der sich in den letzten Jahren stetig erhöhende Güterumschlag sorgt für einen gewissen Wohlstand, ebenfalls ökonomisch bedeutsam ist der Rheinseitenkanal nach Breisach, zusätzlich profitiert man von der Nähe zum „EuroAirport“ Basel-Mulhouse-Freiburg. Das im Jahr 1964 eröffnete neue Rathaus der Stadt Weil am Rhein liegt am Rathausplatz 1, in dessen Bereich seit Jahren ein Zentrum mit vielen neuen Geschäften und Einkaufsmöglichkeiten entsteht, dort findet auch der Wochenmarkt statt. Ein wichtiges städtisches und die enge Verzahnung mit den Nachbarländern symbolisierendes Bauwerk ist die in den Jahren 2006/2007 erbaute Dreiländerbrücke, als mit 229,40 Metern weltweit längste freitragende Fußgänger- und Radfahrerbrücke verbindet sie Weil mit Huningue in Frankreich.