Die im Südwesten des Landes Baden-Württemberg gelegene Stadt Rheinfelden kann auf eine interessante Geschichte zurückblicken. Diese ist, genau wie auch die Wirtschaft und Kultur der Großen Kreisstadt in der Nähe der Schweizer Grenze sehr eng mit der Geschichte der Schweizer Stadt Rheinfelden verbunden.
Früher einmal war das Gebiet, auf welchem sich Rheinfelden in der heutigen Zeit befindet, ein Teil der schweizerischen Stadt Rheinfelden. Jedoch war dieses Gebiet nicht bebaut und wurde lediglich eine Zeit lang von Römern als Abbaugebiet von Ton und zur Herstellung von Ziegeln genutzt. Aus diesem Grund ist die Geschichte der zwei Städte mit dem gleichen Namen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts vollkommen identisch. Beispielsweise ist für beide die Schlacht bei Rheinfelden aus dem Jahre 1683, in welcher es viele bittere Kämpfe gab, prägend. Im Jahre 1801 wurde schließlich eine Grenze zwischen dem Land Baden und der Schweiz festgelegt. Als Grenze fungierte der Rhein, wodurch Rheinfelden das Gebiet auf der rechten Rheinseite an Baden verlor. Es gehörte nun zu den badischen Gemeinden Nolligen, Karsau und Warmbach. Die Anfänge der Besiedlung Rheinfeldens in Baden liegen im Jahr 1836. In eben diesem Jahr wurde auf dem Gebiet ein badisches Zollhaus errichtet. Um dieses herum entwickelte sich daraufhin schnell ein kleiner Weiler, welcher der Gemeinde Nollingen angehörte. Einige Jahre später ging die Entwicklung mit dem Bau einer Hochrheinbahn von Basel nach Konstanz einen Schritt weiter. Es begab sich, dass in der Nähe des Zollhauses die Station Rheinfelden eröffnet wurde und in betrieb ging. Deren Empfangsgebäude war in Richtung Rheinfelden AG orientiert und befand sich auf der Südseite der Bahntrasse. Das badische Rheinfelden ist deshalb nur durch eine Unterführung an den Bahnverkehr angebunden.
Durch die Ansiedlung vieler Großindustriebetriebe aus den Bereichen der Seidenweberei, Aluminiumhütte Elektrolyse und Chemische Werke kam langsam immer mehr leben in das Rheinfeldener Gebiet in Baden. Für die vielen Arbeiter, die mit der Industrie in das Land kamen, wurden neue Siedlungen erreichtet. Ab dem Jahre 1901 nannte man diese Arbeitersiedlung den Ortsteil Badisch Rheinfelden, welcher zur Gemeinde Nollingen gehörte. Einige Jahre später, im Jahre 1921, wurde die Nachbargemeinde Warmbach ebenfalls in die Gemeinde Nollingen und deren Ortsteil Badisch Rheinfelden eingegliedert. SO wuchs der Ortsteil und bekam mehr und mehr Einwohner. 1922 erhielt Nollingen auch die Stadtrechte an Rheinfelden, dessen Schweizer Name beibehalten werden sollte. In Folge einer Kreisreform im Jahre 1939 gehörte Rheinfelden zum Landkreis Säckingen.
Nach dem Krieg gehörte Rheinfelden zum Land Baden, dann später zum Regierungsbezirk Südbaden. Seit einer neuen Kreisreform im Jahre 1973 ist die Stadt nun der Region Hochrhein-Bodensee zugehörig. Durch die Eingliederung benachbarter Gemeinden wurde in diesem Jahr eine Einwohnerzahl von 20.000 überschritten, sodass die Stadt sich seit 1975 als Große Kreisstadt bezeichnen darf. Heute leben etwa 32.000 Einwohner im badischen Rheinfelden.