Bei Neustadt an der Weinstraße handelt es sich um eine kreisfreie Stadt im Bundesland Rheinland-Pfalz mit mehreren Ortschaften, die seit den 1970er Jahren eingemeindet sind. Es ist dies ein Zentrum der bundesdeutschen Weinindustrie. Die Deutsche Weinkönigin wird jährlich im Deutschen Weinlesefest gewählt.
Durch die ältesten Siedlungsspuren weiß man, dass der heutige Stadtbereich früher von Kelten bewohnt war. Von ihnen sind Waffen, Münzen, Tongefäße und Ringwäle erhalten, die aus den Jahren um 150 v. Chr. stammen. 20 n. Chr. wurde der Bereich von den Römern in Besitz genommen; 400 wurde es eine alemannische, gegen 500 eine germanische Stadt. Vor Neustadt selbst gab es schon die eingemeindeten Dörfer bzw. Ortsteile. Hambach, Duttweiler, Geinsheim, Lachen-Speyerdorf, Mußbach und Winzingen (letztere gegründet 774). Am 06.04.1275 erst - wenige Jahre nach seiner Stadtgründung - erhielt Neustadt die Stadtrechte.
Neustadts historische Altstadt aus dem 14. Jahrhundert enthält den Steinhäuser Hof, die ehemalige Universität (das Casimirianum), die Stiftskirche u. a. Burgen und Schlösser sind weiterhin ein touristischer Anziehungspunkt. Die Burg Spangenberg (Elmsteiner Tal), das Haardter Schloss, die Burg Winzingen, die Wolfsburg und das Hambacher Schloss. Auf der Hambacher Höhe befindet sich das Herz-Jesu-Kloster. In einigen weiteren Vororten sind ebenfalls Sehenswürdigkeiten vorhanden. In Mußbach befindet sich der Carl-Theodor-Hof, das Weiße Haus, der Herrenhof und die alte Johanneskirche; in Gimmeldingen der König-Ludwig-Pavillon, die Alte Burg, das Mithras-Heiligtum und die Nikolauskirche.
Das erwähnte Casmirianum war eine Universität des Calvinismus, die 1578 durch den Grafen Johann Casimir gegründet wurde. Die Universität bestand nur fünf Jahre lang – heute ist dies ein restauriertes historisches Gebäude und wird für kulturelle historische Veranstaltungen genutzt. Das Stadtmuseum ist untergebracht im Erdgeschoss des Hauses Villa Böhm. Besucher können dort 800 Jahre Stadtgeschichte aus der direkten Nähe begreifen, die einzelnen Ausstellungen wechseln.
In der Stadt verlegte der Künstler G. Demnig im Jahre 2002 41 Stolpersteine, um an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern. Den ersten widmete man einem ehemaligen Lehrer des Kurfürst-Ruprecht-Gymnasiums, nämlich Karl Strauß. Eine weitere Gedenkstätte wurde am 10.03.2013 eröffnet. Diese wurde im früheren Gefängnisgebäude der Nationalsozialisten eröffnet (10.03.1933: Schutzhaft- und Arbeitslager). Es sind in Neustadt das Eisenbahnmuseum, das Weinbaumuseum, das Pfälzische Bibelmuseum, das Otto-Dill-Museum, das Stadtmuseum Villa Böhm.
Seit 1949 wird in Neustadt die Deutsche Weinkönigin im Rahmen des Deutschen Weinlesefestes gekrönt. Dies geschieht Anfang Oktober und ist der größte Winzerfestzug der Bundesrepublik, der 1909 zuerst stattfand. Ebenfalls der Erlebnistag Deutsche Weinstraße findet in Neustadt statt. Straßen sind dann nur für Fußgänger und Radfahrer geöffnet.
Neustadt ist somit nicht nur eine Reise, sondern auch einen gesamten Urlaub wert. Kulturell interessierte Besucher kommen auf ihre Kosten und werden zu einer Reise in die Vergangenheit eingeladen. Jedoch sollte man darauf achten, an den traditionellen Festen teilnehmen zu können. Genau das macht nämlich noch den besonderen Flair des Ortes aus.