Stadt des Kaisers Barbarossa, K-Town der stationierten US-Amerikaner und „Silicon Woods“, markanter IT-Standort am Pfälzer Wald: Schon diese Schlagworte allein signalisieren die bewegte Geschichte Kaiserslauterns. Nicht zuletzt ist Kaiserslautern heute auch als „Stadt der Roten Teufel“ unter Fußballfans bekannt.
Dabei ist die Stadt eine der altehrwürdigsten Orte der Pfalz – schon in der Antike war die Gegend von Menschen besiedelt.
Die „Villa Lutra“ wird als königlicher Wirtschaftshof erstmals im Jahr 830 urkundlich erwähnt. Im 12. Jahrhundert kam es zum eigentlichen Aufschwung, damals unter Kaiser Friedrich I., dem rotbärtigen Kaiser Barbarossa. Er hatte an Ort und Stelle seine Kaiserpfalz bauen lassen. Damit machte er aus dem Ort ein Zentrum staufischer Macht: Lautern war zu Kaiserslautern geworden.
Nachfolgend wurde Kaiserslautern zur freien Reichsstadt, verliehen wurden die Stadtrechte im Jahr 1276 durch Rudolf von Habsburg. Allerdings sollte dieser prominente Status bald nur noch auf dem Papier bestehen – schon 1375 wurde die Stadt für eine lange Zeit an die Kurpfalz verpfändet.
Im Verlauf der folgenden Jahrhunderte musste Kaiserslautern viel Leid ertragen: Seiner strategisch besonders günstigen Lage wegen wurde die Stadt sowohl im Dreißigjährigen Krieg als auch in den Pfälzer Erbfolgestreitigkeiten und den spanischen Erbfolgekriegen zerstört.
Um das Jahr 1800 fiel die Stadt Kaiserslautern an Frankreich. Später gehörte Kaiserslautern zu Bayern. Nach 1850 entwickelte sich Kaiserslautern zum bedeutendsten Industriestandort der Pfalz - nicht zuletzt der Kammgarnspinnerei und der Nähmaschinenfabrik Pfaff wegen. Hatte man im Jahr 1850 noch etwa 9 000 Bürger registriert, waren im Jahr 1900 fast 50 000 Kaiserslauterner gezählt worden.
Die Jahre des Nationalsozialismus waren von der Judenverfolgung innerhalb der Stadt geprägt. Von außen hatte Kaiserslautern unter starken Luftangriffen zu leiden. Das gesamte Stadtgebiet war mehrmals evakuiert worden – bis Kaiserslautern am 20. März 1945 von den Amerikanern eingenommen wurde.
Nach dem Krieg wurde Kaiserslautern als die „Autogerechte Stadt“ verkehrsgerecht wieder aufgebaut. Dabei war es möglich geworden, einige historisch bedeutende Bauten zu erhalten.
Neben barocken Bauten rund um den Martinsplatz mit der Martinskirche sind hier alte Reste der Barbarossaburg mit dem Casimirsaal sowie die Stiftskirche zu nennen.
Aus der Zeit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Kaiserreichs stammen viele Kaiserslauterner Kulturdenkmale, so die Fruchthalle, das Museum Pfalzgalerie, die Apostel- und die Marienkirche, die Denkmalzone rund um den Stadtpark, der Waldfriedhof und verschiedene Blockbebauungen mit traufenständigen Häusern.
Darüber hinaus verfügt Kaiserslautern über eine Anzahl bedeutender Bauten aus der Zeit zwischen den Weltkriegen.
Aktuell leben hier etwa 100 000 Menschen. Dazu kommen einige zehntausend US-Amerikaner - denn in der Umgebung der Stadt war nach dem Zweiten Weltkrieg Amerikas größte ausländische Garnison, die „Kaiserslautern Military Community“, entstanden.
Im Verlauf der letzten Jahre hat sich die Stadt Kaiserslautern erfolgreich auf einen Weg zur namhaften IT- und Wissenschaftsstadt gemacht.