Der baden-württembergische Landkreis Waldshut gehört zur badischen Region Hochrhein-Bodensee und erstreckt sich über eine Fläche von 1.131,2 qkm im südlichen Schwarzwald und über den nördlichen Teil des Klettgaus. Der am Hochrhein liegende Kreis, einer der südlichsten deutschen Landkreise, grenzt im Süden an die Schweiz. Neben dem Rhein ist der 90 km lange Rhein-Nebenfluss Wutach das wichtigste Fließgewässer des Landkreises.
Das dem heutigen Kreis entsprechende Gebiet hatte bis Anfang des 19. Jahrhunderts zum großen Teil zum habsburgischen Streubesitz Vorderösterreich gehört und war bis 1805 zum Großherzogtum Baden gelangt. 1973 entstand der heutige Landkreis nach Zusammenschluss der alten Kreise Waldshut, Säckingen und Hochschwarzwald.
Der zum Regierungsbezirk Freiburg zählende Landkreis hat etwa 165.000 (2013) Einwohner, die in sieben Städten und 25 sonstigen Gemeinden mit etwa 540 Dörfern und Weilern leben. Die heimische Wirtschaft basiert zum wesentlichen Teil auf mittelständischen Strukturen. Handwerk, Gesundheitswesen und insbesondere der Tourismus sind bedeutende Wirtschaftssparten. Der Landkreis gehört zum alemannischen Kulturgebiet und ist bekannt für die Pflege heimischen Brauchtums.
Die den kommunalrechtlichen Status einer Großen Kreisstadt besitzende Kreismetropole Waldshut-Tiengen ist nicht nur Verwaltungssitz, sondern mit 22.500 (2013) Einwohnern auch größte Stadt im Kreisgebiet. Die am Hochrhein liegende Stadt war 1975 durch den Zusammenschluss der Städte Waldshut und Tiengen geschaffen worden. Zur Stadt gehören auch die bis 1975 unabhängigen Gemeinden Breitenfeld, Waldkirch, Gurtweil, Detzeln, Krenkingen, Eschbach, Oberalpfen und Aichen. Waldshut-Tiengen bildet mit seinen Einkaufsmöglichkeiten und Fußgängerzonen sowie Verwaltungs-, Justiz- und Bildungseinrichtungen das Versorgungszentrum des Kreises. Waldshut-Tiengen ist bekannt für seine Flohmärkte. Die Stadt besitzt mit ihrem Bahnhof einen Anschluss an die zwischen Konstanz und Basel verkehrende Hochrheinbahn. Das Stadtbild wird zum großen Teil von einer Altstadt mit einem offenen „Bächle“ geprägt.
Das etwa 20 km flussabwärts von Waldshut-Tiengen ebenfalls am Hochrhein gelegene Bad Säckingen ist mit 16.300 Einwohnern die zweitgrößte Stadt im Landkreis. Das auf eine römische Siedlung aus dem 3. Jahrhundert zurückgehende Städtchen erhielt ihre heutige Flächengröße Anfang der 1970er Jahre durch die Eingemeindung der Nachbarorte Rippolingen, Wallbach und Harpolingen. Der Kurort Säckingen gilt als Stadt mit außergewöhnlich hoher Lebensqualität. 2003 wurde der Ort bei der "Entente Florale Europe“ zu einer der schönsten europäischen Städte gekürt.
Die dritte am Hochrhein gelegene Landkreis-Stadt, das 8500 Einwohner zählende, an das Schwarzwald-Teilgebiet Hotzenwald grenzende Städtchen Laufenburg (Baden) ist durch Brücken mit ihrer schweizerischen Zwillingsstadt Laufenburg (Aargau) verbunden. Beide Städte führen das gleiche Wappen. Zum badischen Laufenburg gehören auch die zwischen 1971 und 1975 eingemeindeten Ortsteile Grunholz, Hauenstein, Luttingen, Binzgen, Rotzel und Hochsal. Hauenstein war bis zur Eingemeindung 1972 mit knapp 100 Einwohnern der kleinste deutsche Ort mit Stadtrecht. Laufenburg ist bekannt für seine Fasnachts-Tradition, die zu den ältesten im alemannischen Raum zählt.